Eine Ökobilanzierung, auch als Life Cycle Assessment (LCA) bekannt, ist eine Methode zur umfassenden Bewertung der Umweltauswirkungen eines Produkts oder Systems über dessen gesamten Lebenszyklus. Im Kontext von Gebäuden bezieht sich eine Ökobilanzierung auf die Analyse der Umweltauswirkungen aller Phasen des Gebäudelebenszyklus, angefangen von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung, Nutzung, Instandhaltung bis hin zur Entsorgung.
Hier sind die Schlüsselaspekte einer Ökobilanzierung für Gebäude:
1. Lebenszyklusphasen:
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Eine Ökobilanz betrachtet typischerweise mehrere Lebenszyklusphasen eines Gebäudes, einschließlich der Rohstoffgewinnung, Herstellung von Baustoffen, Bau, Nutzung, Instandhaltung und Entsorgung.
2. Input und Output:
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In jeder Phase werden die Eingaben (Ressourcen, Energie) und Ausgaben (Emissionen, Abfälle) quantifiziert. Dies ermöglicht eine umfassende Bewertung der Umweltauswirkungen in Form von Treibhausgasemissionen, gemessen in Kilogramm.
3. Kategorien der Umweltauswirkungen:
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Umweltauswirkungen werden in verschiedenen Kategorien bewertet, darunter Treibhausgasemissionen, Energieverbrauch, Wasserverbrauch, Versauerung, Eutrophierung und mehr.
4. Normen und Standards:
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Die Bewertung erfolgt häufig gemäß internationalen Normen wie der ISO 14040 und ISO 14044, die die Prinzipien und Rahmenbedingungen für Ökobilanzierungen festlegen.
5. Bauprodukte und -materialien:
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Die Auswahl von Bauprodukten und -materialien beeinflusst erheblich die Umweltauswirkungen eines Gebäudes. Ökobilanzierungen ermöglichen einen Vergleich verschiedener Materialien hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen.
6. Energieeffizienz und Nutzung:
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Eine Ökobilanz berücksichtigt auch den Energieverbrauch während der Nutzungsphase eines Gebäudes. Hier spielen Faktoren wie Heizung, Kühlung, Beleuchtung und Elektronik eine Rolle.
7. End-of-Life-Szenarien:
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Die Entsorgung oder Recyclingphase wird ebenfalls berücksichtigt, um sicherzustellen, dass die Umweltauswirkungen am Ende des Gebäudelebenszyklus minimiert werden.
8. Bewertung und Interpretation:
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Nach der Datenerhebung und Berechnung erfolgt eine Bewertung und Interpretation der Ergebnisse, um die Umweltauswirkungen, insbesondere in Form von Treibhausgasemissionen, in klare und verständliche Aussagen umzuwandeln.
Die Ökobilanzierung in Gebäuden ist ein leistungsstarkes Instrument, um nachhaltige Entscheidungen in der Baubranche zu fördern. Sie unterstützt Planer, Architekten und Bauherren dabei, umweltfreundliche Praktiken zu identifizieren und zu implementieren, die den ökologischen Fußabdruck von Gebäuden minimieren.