Die DIN 4108 ist die maßgebliche deutsche Norm für den baulichen Wärmeschutz. In Bezug auf die Berechnung von Wärmebrücken sind vor allem die Teile 2 und 3 dieser Norm relevant. Hier ist eine Erläuterung zur Berechnung von Wärmebrücken gemäß DIN 4108:
1. Definition von Wärmebrücken:
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Gemäß DIN 4108 sind Wärmebrücken Übergangsbereiche in der Gebäudehülle, die aufgrund ihrer geometrischen Anordnung zu erhöhten Wärmeverlusten führen. Dies können beispielsweise Anschlüsse, Kanten oder Durchdringungen sein.
2. Psi-Wert (Ψ-Wert):
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Die DIN 4108 verwendet den Psi-Wert (Ψ-Wert) als Kenngröße für Wärmebrücken. Dieser Wert gibt an, wie viel zusätzliche Wärme an der betreffenden Stelle verloren geht. Der Psi-Wert wird in der Einheit W/(mK) angegeben.
3. Normative Grundlagen:
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Die DIN 4108-2 legt die normativen Grundlagen für die Berechnung von Wärmebrücken fest. Hier werden unter anderem die Randbedingungen für die Berechnung definiert.
4. Berechnungsmethoden:
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Die DIN 4108-2 gibt spezifische Berechnungsmethoden vor, die je nach Art der Wärmebrücke angewendet werden. Dabei werden geometrische Faktoren und Materialkennwerte berücksichtigt.
5. Bauteile und Anschlüsse:
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Die Norm definiert, wie unterschiedliche Bauteile und Anschlüsse zu bewerten sind. Dies betrifft beispielsweise Fensteranschlüsse, Balkone oder Geschossaufbauten.
6. Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz:
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Die DIN 4108 stellt Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz insgesamt und definiert Grenzwerte für den maximalen zulässigen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert).
7. Energieeinsparverordnung (EnEV):
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Die Berechnung von Wärmebrücken gemäß DIN 4108 ist in Deutschland relevant für die Einhaltung der Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV). Die EnEV verlangt eine energetische Bewertung von Gebäuden, die auch die Berücksichtigung von Wärmebrücken umfasst.
Die genaue Berechnung von Wärmebrücken gemäß DIN 4108 ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Gebäude den geforderten Wärmeschutzstandards entsprechen und energetisch effizient sind. Diese Norm dient als Leitfaden für Architekten, Planer und Baufachleute, um den baulichen Wärmeschutz nach aktuellen Standards zu gewährleisten.